Rückenschmerzen sind heutzutage weit verbreitet. 61,3 % der Menschen in Deutschland geben im Journal of Health Monitoring 2021 des Robert-Koch-Instituts an, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt zu haben. Diese reichen von milden Beschwerden bis hin zu starken Schmerzen und können den Alltag dadurch erheblich beeinträchtigen – egal, ob beim Tragen von Einkaufstaschen, beim Herumtoben mit Kindern, beim Bücken nach Gegenständen oder beim stundenlangen Stehen im Beruf. Was kann bei akuten und chronischen Rückenschmerzen helfen?
Was sind häufige Ursachen für Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen können ganz verschiedene Ursachen haben, die von Bewegungsmangel über psychische Gegebenheiten bis hin zu körperlichen Gründen gehen. Hier erhalten Sie einen Überblick, woher Ihre Rückenschmerzen kommen können.
Zu langes Sitzen und zu wenig Bewegung – ein Problem der Deutschen
Die Deutschen sitzen zu viel – das hat eine Studie der DKV ergeben. 2023 sitzen wir durchschnittlich 9,3 Stunden pro Werktag, zwei Jahre vorher war es noch eine halbe Stunde weniger. Wer viel sitzt und sich weniger als eine Stunde am Tag sportlich betätigt, hat ein höheres Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und sogar Krebs. Oftmals schmerzt durch die ungesunde Körperhaltung, etwa am Schreibtisch, auch der Rücken. Leidet man mehr als zwölf Wochen unter anhaltenden Rückenschmerzen, gelten sie als chronisch.
Auch psychische Auslöser können Rückenschmerzen verursachen
Aber auch seelische Ursachen sind ein möglicher Grund für Rückenschmerzen. Nicht umsonst sprechen wir davon, dass wir „schwer zu tragen haben“ oder „eine Last auf den Schultern“ liegt. Wenn wir traurig sind, lassen wir etwa Kopf und Schultern hängen oder verkürzen unsere Schritte. Zudem schüttet der Körper bei seelischer Belastung Stresshormone aus, die die Muskeln anspannen und sie so auf Dauer verspannen können.
Rückenschmerzen Ursachen: Körperbedingte Beschwerden
Rückenschmerzen können aber auch verschiedene körperliche Ursachen haben, zum Beispiel:
physische Ursachen: etwa eine Degeneration der Bandscheibe und Wirbelgelenke, Gelenk- und Wirbelblockaden oder Entzündungen
haltungsbedingte Ursachen: z. B. Fehlhaltungen, Rundrücken oder Hohlkreuz
muskel- und gewebebezogene Ursachen: beispielsweise eine schwache Rumpfmuskulatur, Muskelverspannungen oder verklebte Faszien
überlastungsbedingte Ursachen: unter anderem sportliche Überbelastung, einseitige Belastungen oder körperlich schwere Arbeit
Symptome und Begleiterscheinungen von Rückenschmerzen erkennen
Die Schmerzen und Auswirkungen sind bei jedem unterschiedlich intensiv und können auch Beschwerden in anderen Körperbereichen hervorrufen. Was sind häufige Symptome und Begleiterscheinungen von Rückenschmerzen?
verspannte und verhärtete Muskeln im Rücken
ausstrahlende Schmerzen in Arme und Beine
sensorische Störungen, z. B. Taubheitsgefühl in den Beinen
Schonhaltung oder verkrümmte Körperhaltung
eingeschränkte Beweglichkeit
Gefühl der Blockierung
innere Anspannung
schlechter Schlaf
Spannungskopfschmerzen und Schwindel
Tinnitus
Druck auf der Brust
Was tun bei Beschwerden? Tipps für schnelle Hilfe
Im Alltag mit Kindern oder im Haushalt, auf der Arbeit oder bei der Freizeitgestaltung – Rückenschmerzen schränken oft ein. Einige Übungen können akut helfen, die Schmerzen zu verbessern. Doch um langfristig Abhilfe zu schaffen, braucht es oft professionelle Hilfe, neue Gewohnheiten und Prophylaxe. Denn auch wenn der Rücken gerade nicht schmerzt, kann damit die Grundlage gelegt werden, sodass Rückenschmerzen seltener werden.
Rückenschmerzen – Was hilft sofort? Maßnahmen für den Alltag
Bei akuten Rückenschmerzen gibt es einige Maßnahmen, die helfen können, um Beschwerden im Alltag zu lindern:
aufrechte Haltung, besonders am Arbeitsplatz und vor dem Computer
regelmäßig Schultern und Kopf kreisen, um die Muskeln zu aktivieren und Versteifungen vorzubeugen
Arme, Schultern und Brustmuskulatur regelmäßig dehnen, zum Beispiel in der Mittagspause oder vor der Arbeit
mindestens einmal in der Stunde aufstehen und den Körper strecken, sei es beim Kaffee holen oder auf dem Weg zur Toilette
Sitzposition regelmäßig wechseln und schweres Heben vermeiden, Rücken beim Bücken stets gerade halten
So kann Rolfing® langfristig bei Rückenschmerzen helfen
Doch um langfristig Rückenschmerzen zu lindern, müssen die Ursachen angegangen werden. Rolfing richtet sich zum einen an Beschwerden, die aufgrund von Faszienverklebungen oder Fehlhaltungen auftreten. Doch auch bei ernsten medizinischen Ursachen wie nach einem Bandscheibenvorfall oder Störungen des Halteapparats kann Rolfing die schulmedizinische Behandlung unterstützen. Dabei liegt der Fokus unter anderem auf daraus resultierenden Verspannungen und Schonhaltungen, um Begleitbeschwerden lindern zu können.
Die Rolfing®-Methode: Ganzheitlicher Ansatz für den Körper
Rolfing ist eine ganzheitliche Methode mit dem Ziel, die Beweglichkeit, die aufrechte Körperhaltung und die Stabilität zu verbessern und so auftretende Beschwerden zu lindern. Dabei stehen die Faszien im Fokus. Rolfer bearbeiten diese etwa mit den Fingern, Händen oder Ellenbogen und wirken durch bestimmte Grifftechniken auch auf tiefliegende Bindegewebsschichten ein. Durch diese strukturelle Integration der Faszien können sich Verspannungen lösen, dadurch bedingte Schmerzen verringern und der Körper in seine natürliche Aufrichtung kommen.
Gleichzeitig schult Rolfing das Körperbewusstsein und die Selbstwahrnehmung, damit der Körper von sich aus in effiziente und angenehme Haltungen findet.
So kann Rolfing® akute Rückenschmerzen lindern
Bei akuten Rückenschmerzen fördert die Behandlung der Faszien die Durchblutung und den Stoffwechsel in den betroffenen Zellen. Das kann Verspannungen und Verklebungen der Faszien lösen und dem Körper erlauben, sich wieder uneingeschränkt zu bewegen. Im Vergleich zu einer Massage arbeitet Rolfing zudem an der strukturellen Integration der Faszien und einer Verbesserung der Körperhaltung, sodass die Wirkung oftmals langanhaltender ist.
Vorteile von Rolfing® bei chronischen Rückenschmerzen
Diese strukturelle Integration ist auch der Grund, warum Rolfing chronische Rückenschmerzen verbessern kann. Hat der Körper beispielsweise Fehlhaltungen (etwa nach einer Verletzung) verinnerlicht, müssen diese zunächst behoben werden, damit der Körper nicht in sie zurückfällt. Denn ansonsten können Verhärtungen und Verklebungen des Gewebes im Rücken, also beispielsweise Muskeln und Faszien, immer wieder auftreten. Massagen wirken zwar für den Moment, beheben aber nicht die Ursache. Sport und Dehnübungen wiederum beugen Verklebungen vor, lösen sie aber nicht.
Rolfing hat den Vorteil, dass es
Verklebungen und Verspannungen lösen kann,
Fehlhaltungen korrigieren kann,
den Körper ins Lot bringen kann,
Beweglichkeit und Flexibilität steigern kann und
langfristige Besserung bewirken kann.
Akute und langfristige Hilfe durch Rolfing® bei Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das sich erheblich auf unsere Lebensqualität auswirken kann. Oftmals resultieren sie aus zu vielem Sitzen und zu wenig Bewegung im Alltag. Denn dann verhärten sich Muskeln und Faszien, was Schmerzen auslösen kann. Sowohl präventive Maßnahmen als auch gezielte Therapieansätze wie Rolfing können dazu beitragen, Rückenschmerzen zu lindern und langfristig zu verhindern. Julia Isbarn-Friedrich behandelt ihre Klient:innen mit Rolfing Structural Integration und Rolf Movement Integration in Hamburg an der Alster und unterstützt sie so bei verschiedensten Beschwerden.
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